Seit dem 1. September 2015 intensiviert das Hamburger Verlagsunternehmen Gruner + Jahr sein Engagement in der Digitalbranche. Der mit 50 Millionen Euro ausgestattete G+J Fund soll von Berlin aus diverse Beteiligungen an innovativen Digital-Unternehmen im Early Stage Markt sichern, die in den Ausbaufeldern von G+J Digital angesiedelt sind. Als Geschäftsführer des G+J Fund wird Nicolas Kirschner bestellt, der zuvor bei SevenVentures und PriceWaterhouseCoopers tätig war. Er berichtet künftig an Stan Sugarman, Chief Digital Officer von Gruner + Jahr. Sitz des neuen Unternehmens ist Berlin.

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Das neue BVDW-Präsidium: Thomas Duhr, Marco Zingler, Melina Ex, Matthias Wahl, Thorben Fasching, Achim Himmelreich (v.l.n.r.)

Die Mitglieder des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. haben auf ihrer 25. Mitgliederversammlung ein neues Präsidium gewählt. Das Amt des Präsidenten tritt Matthias Wahl (OMS) an und folgt damit auf Matthias Ehrlich, dessen Mandat für die oberste Verbandsposition nur eine Wahlperiode andauerte. Neben Ehrlich kandidierten die bisherigen Vizepräsidenten Harald R. Fortmann, Ulrich Kramer, Burkhard Leimbrock und Christoph von Dellingshausen nicht mehr. Die BVDW-Mitglieder entschieden sich daher für ein fast vollständig neues Präsidium mit den erstmals als Vizepräsidenten gewählten Thomas Duhr (IP Deutschland), Melina Ex (Fetch), Thorben Fasching (hmmh) und Marco Zingler (denkwerk). Weiter im Amt bestätigt wurde Vizepräsident Achim Himmelreich (Mücke, Sturm & Company).

Neuwahl als Rückbesinnung auf die Kernthemen des BVDW

Das Ergebnis dieser Präsidiumswahl klingt zwar überraschend, aber wurde in einigen Branchenkreisen herbei gesehnt. Zu lange hatte sich der BVDW von seinem Auftrag die Interessen aller Mitglieder zu vertreten abgewendet. Bereits das Personalkarussell in der Geschäftsführung innerhalb der letzten eineinhalb Jahre zwischen Tanja Feller, Harald Kratel, Christoph von Dellingshausen und am Ende Marco Junk sorgte für branchenweiten Verwunderung. Die forcierte Neuorientierung zu Startup-Themen, Internet der Dinge und die netzpolitische Lobbyarbeit wirkte zwar insgesamt vorteilhaft für den Verband, aber die Bedeutung der zahlungskräftigen Mitgliedsunternehmen rückte dabei immer deutlicher in den Hintergrund. Zu wenig mediales Echo förderte und forderte die Unternehmen aus den Reihen der Digitalagenturen, der Vermarktern und der Mediaagenturen sowie der verschiedenen Spezialanbieter aus den Bereichen Mobile, Search, Social Media, Performance und Ad-Technology. Die neue Zusammenstellung des BVDW-Präsidiums zeigt deutlich, dass der Verband sich stärker auf seinen Ursprung konzentrieren könnte und mit Sicherheit seine Kernthemen spielen wird.

Das neue BVDW-Präsidium: Thomas Duhr, Marco Zingler, Melina Ex, Matthias Wahl, Thorben Fasching, Achim Himmelreich (v.l.n.r.). Quelle: BVDW / Hektik Productions

Das neue BVDW-Präsidium: Thomas Duhr, Marco Zingler, Melina Ex, Matthias Wahl, Thorben Fasching, Achim Himmelreich (v.l.n.r.). Quelle: BVDW / Hektik Productions

Vermarkter und Agenturen teilen sich das BVDW-Präsidum auf

An der Spitze steht nunmehr mit Matthias Wahl ein Urgestein aus dem Online-Vermarkterkreis, dessen Unterstützung durch Thomas Duhr als Vertreter des RTL-Vermarkters IP Deutschland mehr als sicher zu sein scheint. Der neue Präsident zählt seit langer Zeit zu den bekannten Gremienvertretern des BVDW als stellvertretender Vorsitzender im Online-Vermarkterkreises (OVK) und als Sprecher des vom BVDW mit gegründeten Deutschen Datenschutzrat Online-Werbung (DDOW). Nur wenige Wochen zuvor trat Matthias Wahl als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (AGOF) zurück, um sich mehr den Aufgaben im OVK und BVDW zu widmen. Thomas Duhr spielte auf ähnlichem Terrain für die Vermarkter und war die letzten Jahre Vorstandsvorsitzender der AGOF und Vorstand Online in der Arbeitsgemeinschaft Media-Anayse (AGMA). Beim Online-Vermarkterkreis im BVDW (OVK) war er bis zur letzten Neuwahl als stellvertretender Vorsitzender aktiv.

Als erstes weibliches Mitglied im Präsidium wird Melina Ex, Geschäftsführerin der Agentur Fetch, zugehörig zum Dentsu Aegis Network, gemeinsam mit Marco Zingler, Geschäftsführer der inhabergeführten Digitalagentur denkwerk, und mit Thorben Fasching, Geschäftsleiter der Agentur hmmh, zugehörig zur Plan.net-Gruppe, die Interessen der Agenturen vorantreiben.

Gerade auf dieser Ebene spielt die Erfahrung als Gremienleiter und Interessensvertreter eine entscheidende Rolle für die Wahrnehmung des BVDW. Marco Zingler zählt bekanntlich zu den Verfechtern für die Relevanz der Digitalagenturen im gesamten digitalen Wirtschaftskreislauf, was er als langjähriger Vorsitzender des Fachkreises Full-Service-Digitalagenturen unter Beweis stellte. Thorben Fasching wird seine Erfahrung aus Agentursicht und als Vorsitzender der Fokusgruppe Digital Commerce mit einbringen. Zusammen mit Achim Himmelreich vom Beratungsunternehmen Mücke, Sturm & Company könnte die Re-Fokussierung der Kernthemen weiter an Fahrt gewinnen. Himmelreich trug bereits in den vergangenen Jahren als Faschings Vorgänger für den Erfolg der Fokusgruppe Digital Commerce maßgeblich bei und wirkte bereits vor zwei Jahren als erste Frischzellenkur für das scheidende Präsidium.

Zukunft des Verbands in einem wachsenden Digitalumfeld

Die Neuwahl zeigt, dass der BVDW sich das Präsidium auf die zwei stärksten Lager im Verband aufteilt. Als klare Gewinner gelten die Vermarkter und die Agenturen. Die Rolle des BVDW als Interessenvertretung der Digitalindustrie ist also definitiv noch ausbaufähig, wenn der Blick auf die Zusammenstellung des Präsidiums schweift. Ob der Verband als zentrale Schnittstelle zu den politisch Verantwortlichen wie in der bisherigen Ausrichtung agieren kann, wird sich zwar erst in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Dennoch sollte der Verband sich bemühen, seinen Kurs nicht direkt fortzusetzen, sondern sich selbst zu transformieren.

Was fehlt sind Gehör und Sprachkompetenz der Fachkreise, Fokusgruppen und einzelnen Gremien im Verband, die in der Vergangenheit eher zurückgedrängt wurden, anstatt sie mit Wertschätzung und medialer Aufmerksamkeit zu beglücken. Hier muss der BVDW seine breit ausgebaute Themenvielfalt in die Welt tragen und sich ausschließlich nicht hinter seinem Präsidium verstecken. Gemeinsam mit den Mitgliedern und dem neuen Präsidium kann ein Neuanfang für den BVDW sehr erfolgsversprechend sein.

Freuen wir uns auf eine Zukunft, in der ein sich stetig verändernder Markt im Umfeld von AdBlocker-Technologie, wachsenden Agenturnetzwerken und einem spürbaren Preisverfall für die Leistungserbringung definitiv neue Impulse vertragen kann. Die Neuwahl des BVDW-Präsidiums wirkt wie ein Befreiungsschlag, von dem die gesamte Branche profitieren kann.

Gesche Joost (Foto: Valeria Mitelmann) und Nico Lumma (Quelle: Nico Lumma) von D64 - Zentrum für Digitalen Fortschritt

Der Verein D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt beruft vier weitere Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Forschung in seinen Beirat: Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, der Trendforscher Prof. Peter Wippermann, der Chefredakteur der Fachzeitschrift GDI Impuls, Detlef Gürtler, und die Berliner Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Jeanette Hofmann. Vorsitzende des D64-Beirats bleibt Prof. Dr. Gesche Joost.
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Der Hannoveranische Medienkonzern Madsack richtet sein konzernweites Digital Business neu aus. Künftig wird sich das Tochterunternehmen Madsack Online auf die Bereitstellung digitaler Technologien konzentrieren. In diesem Zuge übernimmt Konzerngeschäftsführer Christoph Rüth die Geschäftsführung von Madsack Online. Die bisherige Geschäftsführerin Martina Lenk (46) verlässt das Unternehmen zum 30. September 2014 und wechselt zum Göttinger Unternehmen my-xplace, wo sie das Startup Simply Local begleiten wird.
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Martin Kotynek (31) verantwortet als neuer stellvertretender Chefredakteur von ZEIT Online die strategische Weiterentwicklung des Nachrichtenangebots. Zuletzt absolvierte Kotynek als Knight Journalism Fellow ein Stipendium an der Stanford University im Silicon Valley. Zuvor war der studierte Neurobiologe als Investigativredakteur bei der ZEIT und Politikredakteur bei der Süddeutschen Zeitung tätig.
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Das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr möchte für sein Wochenmagazin stern die Zusammenarbeit zwischen Print und Online intensivieren. Für diese Zielsetzung soll eine neue Berliner Spitze dem stern mit crossmedialen Geschichten zuarbeiten. Auch in Hamburg werden künftig Bewegtbild-Angebote mit einem neuen Team entwickelt.
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Die Nachricht lies die digitale Szene heute aufhorchen: Endemol Deutschland verstärkt sich mit Fabian Tobias, Simon Becker und Thomas Spiller. Im Gegenzug wechselt Michael Kollatschny von Endemol zu Twitter, wie Unternehmenssprecherin Simone Lenzen auf Anfrage bestätigte.
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Rieke Havertz (33) übernimmt ab sofort die Leitung von taz.de. Die Journalistin Havertz habe sich mit ihrer großen kommunikativen Begabung viel Respekt in der taz-Redaktion erworben und ist Mitglied im Redaktionsrat der taz. Havertz folgt auf Frauke Böger, die nach einer Ablehnung im April durch den Redaktionsrat nunmehr zu Spiegel Online wechselt.
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Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) zeichnet 39 digitale Denker und Macher aus Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Medien, Lehre, Politik und Kunst aus. Unter den Preisträgern finden sich Katharina Borchert, Mercedes Bunz, Lars Hinrichs, Philipp Riederle, Dr. Constanze Kurz, Christoph Krachten und Prof. Anja Feldmann. Herzlichen Glückwunsch!
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Die Messe Frankfurt verändert ihre Geschäftsbereiche und stärkt damit die weltweiten digitalen Aktivitäten. Zum 1. September übernimmt Kai Hattendorf (44) den Geschäftsbereich Digital Business, den er zusammen mit Strategiechef Klaus Reinke (56) in den vergangenen drei Jahren parallel zu seiner Funktion als Bereichsleiter Unternehmenskommunikation und Marketing aufgebaut hat.
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