Online-Banking und Finance Technology: Deutsche Internetnutzer erfreuen sich an innovativen Geldgeschäften

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Steffen von Blumröder. Quelle: BITKOM

Die Digitalisierung schreitet nicht nur in der Bevölkerung voran, sondern fördert die Gründerkultur in der FinTech-Industrie (Financial Technology). Mittlerweile steht Online-Banking bei vielen deutschen Internetnutzern hoch im Kurs. Zudem freuen sich die Nutzer, sowohl über das stationäre Internet als auch über Mobile Internet von den starren Öffnungszeiten der Banken unabhängig agieren zu dürfen. Das Innovationspotenzial durch die Digitale Transformation von Geschäftsmodellen zeigt eindrucksvoll, dass der Weg zum Geldautomaten bald der Vergangenheit angehören könnte.

Richtig, der Anteil an digitalen Bankgeschäften wächst. Laut einer Umfrage des BITKOM erledigen über zwei Drittel aller Internetnutzer in Deutschland ihre Bankgeschäfte online. Gut zwei von drei Internetnutzern (68 Prozent) in Deutschland ab 14 Jahren setzen dabei direkt auf Online-Banking. Die Bankgeschäfte über das Internet zu führen, ist wiederum durch alle Altersgruppen beliebt. Sieben von zehn der 30- bis 49-jährigen (71 Prozent) Internetnutzer verwalten ihr Bankkonto im Netz. Mit 70 Prozent liegen die 14- bis 29-jährigen gleich auf. Zwei Drittel (66 Prozent) der 50 bis 64-jährigen nutzen Online-Banking, bei Internetnutzern ab 65 Jahren sind es 60 Prozent.

Steffen von Blumröder. Quelle: BITKOM

Steffen von Blumröder. Quelle: BITKOM

„Immer mehr Verbraucher schätzen beim Online-Banking den Komfort, nicht für jede Überweisung oder Kontoabfrage in die Filiale gehen zu müssen. Mit den heutigen TAN-Verfahren sind Bankgeschäfte im Internet so sicher wie nie. Wer den QR-Code auf Rechnungen einscannt, vermeidet Eingabefehler und kann Zahlungen schneller abwickeln“, sagt Steffen von Blumröder vom Bitkom.

Mittlerweile bieten fast alle Banken auch eine Smartphone-App für das mobile Banking an. Das relativ junge Modell des Mobile Bankings mittels entsprechender Smartphone-Apps oder QR-Codes auf Rechnungen hilft den Nutzern, technische Hürden und Hemmnisse bei den digitalen Bankgeschäften abzubauen. Damit die Bedienung am Mobiltelefon noch leichter wird, haben sich die Sparkassen und Volksbanken in Deutschland auf eine neue Standard-Technologie geeinigt, den GiroCode. Wer künftig eine Rechnung per Online-Banking bezahlen will, findet bald solch einen quadratischen QR-Code auf vielen Rechnungen. Dieser QR-Code enthält bereits alle Zahlungsdaten wie Empfänger, IBAN, BIC, Zahlbetrag und Verwendungszweck – gleich, ob die Rechnung am Bildschirm angezeigt oder auf Papier gedruckt vorliegt. Über die jeweilige Banking-App auf dem Smartphone scannen die Nutzer den QR-Code, so dass alle für die Überweisung benötigten Daten in das Formular der App übertragen werden. Nach Eingabe der notwendigen Transaktionsnummer TAN kann die Überweisung daraufhin direkt ausgeführt werden.

Die Digitalisierung hat seit geraumer Zeit bei den Banken stattgefunden, zumindest wenn es um die Abwicklung der Bankgeschäfte geht. Die jahrelang dominierende Skepsis gegenüber Online-Banking und naturgemäß Mobile-Banking scheint sich langsam aber stetig in der Bevölkerung zu verringern. Dies zeigt sich auch am „Stationären Bankwesen“, denn zahlreiche kleinere Bankfilialen mussten in den letzten Jahren dem einfachen Geldautomaten und insbesondere dem Online-Banking weichen. Zudem wird der Beruf des Bankkaufmanns bzw. der Bankkauffrau weniger hoch angesehen als noch vor 20 Jahren. Viele junge Menschen möchten nicht mehr in die Fußstapfen ihrer Eltern treten.

Dass digitale Geldgeschäfte bereits in der Mitte der Bevölkerung angekommen sind, dafür spricht das hohe Interesse der Nutzer an Online-Banking und an den der Finanzindustrie angelehnten digitalen Services. Dabei zeigt gerade das aufstrebende Segment der FinTech-Startups, dass teils branchenferne Unternehmen und junge Gründungen das Potenzial der Digitalisierung verstanden haben und in den Wettbewerb am Finanzmarkt mit neuen Innovationsprodukten einsteigen. Als Hürden und Herausforderungen stehen beispielsweise die unterschiedlichen Rechtsräume und das Bestreben nach Regulierung auf deren Agenda.

Wer am Ende des Tages darüber nachdenkt und sich die Frage stellt, ob in einer globalen und digitalisierten Welt die konventionellen Währungen überhaupt noch einen Sinn haben, dem könnten Zweifel an der Berechtigung des Geldsystems aufkommen. Während früher der Tauschhandel in Form von Brot gegen Kartoffeln überwog, wandelte sich die Wirtschaft von diesem Warengeld über Edelmetallwährungen zum Fiatgeld, den Münzen und Scheinen ohne intrinsischen Wert. Die nächste Stufe, die von vielen digitalen Denkern, Early Adoptern und Innovatoren genutzt wird, findet sich im digitalen Geld, wie beispielsweise in Bitcoins, Litecoins oder Dogecoins sowie in Ripple oder Stellar. Diese Digitalen Währungen oder Kryptowährungen erlauben den Nutzern, grenzenübergreifende Transaktionen mit digitalen Zahlungsmitteln als denzentrales und im Regelfall sicheres System einer Alternativwährung durchzuführen. Viele Betreiber von Online-Shops akzeptieren Kryptogeld bereits und es finden sich immer mehr Anbieter im Internet, die auf das Innovationspotenzial der FinTech-Branche und das hohe Interesse der Kunden setzen, z.B. Auxmoney, Coinbau, Fidor Bank, Smava, Yacuna. Was die Zukunft zeigen wird, lässt sich zwar nicht mit Argusaugen vorausdeuten, jedoch spricht die Entwicklung dafür, dass die Nutzer sich stärker denn je für ihr Geld und die entsprechenden Gegenwerte in konventionellem und digitalem Maße interessieren.

1 Kommentar
  1. Thomas sagte:

    Ein sehr informativer Artikel mit ganz wichtigen Informationen. Ich bin hier auch sehr gespannt, was tatsächlich mit der Zeit in diesem Bereich noch alles passiert. Da wird auf uns alle noch einiges zukommen, da bin ich mir jetzt schon sicher.

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